Wichtige Tips zur Hundeerziehung und einige Kommandos.

Nachfolgend sind die Kommandos aufgelistet die wir im täglichen Umgang mit unseren Hunden benutzen, es ist Euch freigestellt sie oder andere zu nutzen.

Gedacht ist es als Erleichterung und Einstieg, viele werdet ihr nicht brauchen, einige aber sehr häufig.

Kommandos sind sehr wichtig in der Hundeerziehung, denn eine antiautoritäre Erziehung gibt es bei Hunden nicht oder noch besser sollte es nicht geben, denn erzieht ihr euren Hund nicht, erzieht er euch!

Wichtig ist auch die Ausnutzung der Erziehungsphasen. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt - solltet ihr dem Link folgen.

Doch wie man im Römischen Reich schon sagte "Viele Wege führen nach Rom", genauso viele Wege gibt es einen Hund zu erziehen. Erst wollen wir die verschiedenen Kommandos aufzeigen, danach gehen wir auf die Grundbegriffe der Erziehung ein.

Kommandos zur Hundeerziehung

Bei der Erziehung der Hunde, die bereits in den ersten Lebenswochen bei Ihren Züchtern (4. Woche) einsetzen sollte, verwenden wir folgende Kommandos. Zuerst die Standardkommandos

Allgemeine Kommandos

Name des Hundes (z. Bsp. Merlin)

als Vorkommando

Komm

zum Herankommen des Hundes

Sitz

zum Sitzen

Platz

zum Ablegen (wenn er warten soll)

Nächste Stufe des Gehorsams sind die weiterführenden Kommandos

Bleib

erst kommt z.B. Platz, der Hund soll dort liegen bleiben, während ich fort bin

Fuß

Der Hund soll an Leine aber auch ohne Leine an meiner linken Seite, auf Schulterhöhe gehen.

Halt

auf Entfernung soll sich der Hund Setzen

Down  

wird meist auf der Jagd verwendet, mit Trillerpfiff, der Hund soll sich sofort ins Platz legen, und möglichst den Kopf runterhalten

Spezielle Jagdkommandos - weiterführende Kommandos

zur Ausbildung und Arbeit

 Apport

Der Hund soll einen Gegenstand holen den er vorher gesehen hat (Markiert hat)

Voran Apport

Der Hund wird auf einen Gegenstand eingewiesen den er nicht gesehen hat und Apportieren soll

 Such verloren

Der Hund soll in einem Bereich alles apportieren was er kennt, meist weiss der Führer nur das etwas zu finden ist aber nicht wo und wieviel.

 Such Schleppe

Der Hund soll Niederwild (kleineres Wild) apportieren, die angeschossen aber nicht getötet wurden und noch ein Stück geflüchtet sind, er wird dazu auf den Anschuss angesetzt und verfolgt die Spur, bis zum Wild, daß er dann apportiert

Such verwundt

Der Hund soll größeres angeschossenes Wild suchen. Dazu wird er an die Spurleine genommen, auf den Anschuss angesetzt und verfolgt die Spur an der Leine, bis zum Wild.

Einige der Kommandos sind auch mit einer Hundepfeife zu trainieren, wenn der Hund die verbalen Kommandos kennt. Dies ist empfehlenswert, wenn der Hund ohne Leine im Gelände geführt wird, da die Stimme mit ihren Schallwellen nicht die nötige Reichweite besitzt.

Es bietet sich an, für

Komm

einen kurzen Doppelpfiff zu benutzen

Sitz

ein langer Pfiff

Platz oder Down

mit Trillerpfiff

Kommandos sollten nicht verwässert werden, indem man sie in ganze Sätze einbindet sondern immer konsequent, allein oder in Verbindung mit dem Namen gebraucht werden. Das heisst keine Sätze gebrauchen, sondern nur die Kommandos und vor Allem darauf achten, daß sie auch befolgt werden. NIE, einen Befehl, der nicht befolgt wurde, hinnehmen. Sondern durchsetzen.

Wichtig ist allerdings das ich einen weniger gut veranlagten Hund nicht zwinge, Dinge zu tun, die nicht in seiner Veranlagung stecken. Manche Retriever sind heutzutage SCHUSSSCHEU oder WASSERSCHEU. Es ist weder dem Hund noch dem Besitzer gedient, wenn man mit Zwang versucht, diese Hunde partou dazu zu zwingen, z.Bsp. zu schwimmen. Das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Führer wird irreparabel zerstört. Und der Hund niemals ein guter, verlässlicher Jagdhund. Ich würde dieses Verhalten auch als Tierquälerei bezeichnen. Dann doch lieber einen verlässlichen Familienhund udn auf den Jagdhund verzichten.

Kurze Erläuterung.

Kommandos bzw. Erziehung ist notwendig, damit der Hund sich in unserer Umwelt zurechtfindet. Hunde können nur Töne wahrnehmen und Stimmlagen, das heißt sie wissen nicht, was das Kommando bedeutet, bis sie den Laut "Sitz" mit der Handlung "ich soll mich setzen" in Verbindung gebracht haben.

Es gibt besonders intelligente Hunde, die bis zu 100 Kommandos beherrschen.

Es ist wichtig, eurem neuen Familienmitglied, die Sache zu vereinfachen, indem ihr ihn lobt wenn er etwas richtig macht, durch Stimme und sogenannte Leckerlis. Kann er erst einmal einige Kommandos, werden sie sehr schnell den Unterschied feststellen zwischen "Ein Kommando nicht verstanden oder gelernt - und ein Kommando nicht befolgen wollen". Versteht er es nicht oder kennt es nicht, haben sie Geduld und bringt es ihm bei.

Will er es nicht befolgen - seit konsequent und verlangt es von ihm.

Ein Handlungsbeispiel; unser Hund kann Sitz, wir wissen dies weil er es schon oft gemacht hat, doch heute hat er keine Lust!

Auf " Merlin - Sitz", bleibt er immer noch stehen und schaut mich an, ich versuche in diesem Fall, es noch mal mit dem gleichen Kommando, jedoch in härter Tonlage.

Setzt er sich dann immer noch nicht, versuchen sie ihn durch Zwang dazu zu bewegen, das Kommando zu befolgen.

Doch warum Hundeerziehung?

Nun, das kleine Wuschelchen, das ihr in eure Obhut übernehmt, wird in kürzester Zeit immer größer werden, bis es nach ca. 1 Jahr seine Endgröße erreicht hat. Diese liegt bei den Rüden zwischen 60-65 cm und 35 - 40 kg, bei den Hündinnen bei 56 - 60 cm und annähernd 30 kg. Dabei entwickeln sie ungeheure Kräfte, die wenn sie nicht erzogen sind, einen schon einmal hinter sich herziehen können.

Im ungünstigsten Falle, habt ihr bereits einen ausgewachsenen Hund und er zieht euch schon hinterher. Also wird es langsam Zeit etwas dagegen zu tun, denn ------ daß muss nicht so sein, wenn ihr in der Entwicklungsphase die Erziehung Eures Hundes in Angriff nehmt.

Ein weiterer Aspekt ist die Angst anderer Menschen vor großen Hunden, egal ob freundlich oder nicht, diese Leute kennen nicht den Unterschied zwischen den Rassen und sind zudem meist sehr intolerant. Zu einem gewissen Maß an Selbstbeherrschung, Souveränität und "dickem Fell", zählt vorallen Dingen ein gut erzogener Hund. Denn was spricht mehr als Argument als der Beweis "Der Hund steht unter meiner Kontrolle". Hervorragend eignet sich meist dabei das Kommando STOP oder HALT auf Distanz.

Ich möchte noch mal daran erinnern das antiautoritäre Erziehung völlig fehl am Platz ist, auch im Wolfsrudel oder gerade dort, gibt es strenge Regeln und eine genaue Rangordnung.

Um Euch den Einstieg zu erleichtern, will ich noch einige Literaturangaben geben, die ich besonder befürworte und selbst für die Erziehung unserer Hunde immer wieder zu Rate ziehe. Zudem kann ich nur empfehlen die Hilfe erfahrener Hundeleute, auch wenn es ein paar Mark kostet, in Anspruch zu nehmen. Man lernt dort nette Leute kennen und bekommt gute Anregungen.

Allerdings hilft der Besuch zum Beispiel nichts, wenn man die Übungen die dort vermittelt werden nur einmal die Woche in der Hundeschule ausübt. In einen jeden Spaziergang sollten Unterordnungsübungen, aber auch Spiel , eingebunden sein.

Es gibt viele Hundebücher, die sich mit Erziehung beschäftigen, genauso gibt es viele Hundeschulen, die ihre Hilfe anbieten. Leider gibt es keine Regeln die ein solcher Autor oder Lehrer befolgen muss, keine Norm nach der er sich richten muss.

Und so ist die Spannweite zwischen guten Ratschlägen und Hundequälerei sehr gross.

Ich kann Euch nur empfehlen, sich einige der folgenden Bücher zuzulegen und danach mehrere Hundeschulen anzusehen, bevor Ihr Euch entscheidet, wer Euch bei der Erziehung Eures neuen Freundes helfen soll.

Wir selbst gehen noch ab und zu in die Hundeschule, um den Schlendrian, der bei uns Hundebesitzern ab und zu einkehrt, wieder auszutreiben.

Literatur:

Der Flatcoated Retriever - Yvonne Jaussi

Yvonne Jaussi ist eine erfahrene Schweizer Flatcoated Züchterin (Neala´s), die auch Mitglied der Schweizer Zuchtkommission und Int. Ausstellungsrichterin ist. Sie gibt in Ihren Buch Antwort auf Fragen die sich dem Erstbesitzer stellen. Fundiert, so erklärt das man es trotzdem versteht. Ein Muss für Flatcoated Besitzer.

Müller Rüschlikon Verlag

ISBN 3-275-01452-8

ca. € 15,00

Flat-Coated Retriever - Rosemarie Wild

Erstes deutschsprachiges Buch über den Flat, darin beschrieben grob Ursprung, Rassestandard, Erziehung, Krankheiten, größtenteils schweizer und englisches Bildmaterial

Müller Rüschlikon-Verlag
ISBN 3-275-01061-1
ca. € 20,00

 Flatcoated Retrievers - Brenda Philips (englisch)

Sehr gutes Buch, über alle Facetten des Flats, Brenda züchtet seit 30 Jahren Flats (Kennel Exclyst), ist Richterin und bildet ihre Hunde selbst aus. Es gibt kein umfangreicheres Buch. Leider nur in Englisch erhältlich. Muss importiert werden - oder Amazon.de, evtl. Amazon.uk - falls Interesse gebe ich gern nähere Auskunft.

t.f.h Kingdom Verlag
ISBN 185279018-0
ca. 25 €

 Flat-Coated Retrievers Today - Joan Mason

Ist auch im deutschen Buchhandel erhältlich, allerdings ebenfalls nur in Englisch.´ Joan Mason, züchtet gleichfalls seit langer Zeit Flats, Heronsflight heisst ihr Zwinger. Das Buch ist nicht ganz so umfangreich wie das von Brenda Philips, aber immer noch informativer als die deutschsprachigen Bücher.

Ringpress Verlag
ISBN 1-86054-085-6
ca. 29,00 €

"Neue Wege der Jagdhundeausbildung"

Richard A.- Wolters

Das Buch eignet sich gut zur Erziehung. Es behandelt nicht nur die Ausbildung zum Jagdhund, sondern auch erstenmal die Grundausbildung des Hundes im Gehorsam. Dabei verfolgt er eine Methode, des Motivierens und Belohnens, weitestgehend ohne Gewalt/Zwanganwendung, die ich nur empfehlen kann. Wolters ist anerkannter Hundeausbilder in Amerika, Autor zahlreicher Bücher und Autor von Jagdzeitschriftartikeln.

Das Buch ist in deutscher Sprache erhältlich.
Kynos-Verlag
ISBN 3-924008-84-1
ca. 26,00 €

Retriever - Schlegel/Kofler

Darstellung der 6 Retrieverrassen, Welpenauswahl, Erziehung, Gesundheit, Tips

Kynos Verlag
ISBN 3-440-06780-7

€ 17,00

Flatcoated Retriever - Das große Rassehandbuch
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
  • Verlag: Müller Rüschlikon; Auflage: 1 (30. Juni 2005)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3275015273
  • ISBN-13: 978-3275015276

    von Rosemarie Wild und Yvonne Jaussi

    EUR 29,90 

  • Retrieverschule für Welpen
  • Gebundene Ausgabe: 172 Seiten
  • Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos); Auflage: 1., Aufl. (Oktober 2007)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3440106330
  • ISBN-13: 978-3440106334
  • € 22,90
  • Ein Retrieverwelpe soll es sein! Doch wie findet man den passenden Züchter, wie macht man seine Wohnung welpensicher und wie beginnt man mit der Grundausbildung? Damit Welpenbesitzer auf ihr neues quirliges Familienmitglied vorbereitet sind und der kleine Kerl nicht sofort die ganze Wohnung auf den Kopf stellt, gibt Norma Zvolsky lebensrettende Tipps zu Haltung, Erziehung und Beschäftigung dieser intelligenten und sportlichen Hunde. Dabei legt sie besonderen Wert auf die alters gerechte Ausbildung: die Erziehungsschritte und das Dummy-Training werden in Stufen aufgebaut und so individuell an den Entwicklungsstand des Welpen angepasst.
  • Kosmos Retriever Schule
  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
  • Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos) (2002)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3440090264
  • ISBN-13: 978-3440090268
  • € 29,99
  • Ihre Leichtführigkeit, ihr "will to please", der Wille zu gefallen und ihre Leidenschaft für das Apportieren machen sie zu dem, was sie sind: beliebte Familienhunde und begabte Jagdbegleiter. Doch erst durch eine liebevolle, konsequente Erziehung und die Förderung der jagdlichen Anlagen entfalten sie ihr ganzes Können.
    "Hier!", "Sitz!" und "Fuß!" legen den Grundstein für einen zuverlässigen Begleithund. Darauf aufbauend lassen sich mit dem Dummytraining die jagdlichen Fähigkeiten in die richtigen Bahnen lenken.

    • Welpen- und Junghundetraining -- Basiserziehung und erste Schritte zum Apportieren
    • Dummytraining für Fortgeschrittene -- Die Grundlagen werden gefestigt
    • Vom Dummyspezialisten zum ausgebildeten Jagdhund

    Die Kosmos-Retrieverschule bietet sinnvolle Beschäftigung für den Familienhund und zugleich optimale Ausbildungsgrundlage für den Jagdhund.